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Bahnhof Wolnzach (Bahnhof) bzw. RohrbachStrecke München - Ingolstadt: km 60,1Strecke Wolnzach - Geisenfeld: km 0,0Strecke Wolnzach - Mainburg: km 0,0
Der Bahnhof "Wolnzach (Bahnhof)" wurde im Jahr 2000 in "Rohrbach" umbenannt. Stolz präsentiert sich der Bahnhof in den 1960er Jahren. Rechts hinter dem Güterschuppen steht der Personenwagen des "Wolnzacher Pendlers". Noch weiter hinten ist der KL-Schuppen der Bahnmeisterei und weiter rechs lugt das helle Dach des großen Lagerhauses zwischen den Bäumen hervor. Ganz oben im Hintergrund sind die beiden Strecken nach Geisenfeld (kurzes Stück in der oberen linken Ecke) und Mainburg (fast ganze Bildbreite) zu erkennen. Der Bahnhof Rohrbach liegt an der Hauptstrecke München-Ingolstadt, welche am 14.11.1868 eröffnet wurde. Baubeginn war im Frühjahr 1865. Ursprünglich hätte die Trasse auf direktem Weg über Pfaffenhofen, Pörnbach und Reichertshofen führen sollen. Die Einsprüche von Geisenfeld und Wolnzach bewirkten die Trassenverschiebung mit dem Knick, wie wir sie heute kennen. In den Planungen waren Fahlenbach und Eschelbach als Bahnstationen vorgesehen. Der erforderliche Grund war bereits erworben und aufgeschüttet. Am 28.8.1865 wurde zugunsten Rohrbach, das zwischen den beiden Orten liegt, entschieden, weil:
Kein geringerer, als der Hofarchitekt Klenze plante die Empfangsgebäude der Strecke München-Ingolstadt, darunter auch Wolnzach Bahnhof, in Sichtmauerwerk. Nach dem Krieg hat man das Gebäude leider verputzt. Zum Umbau des Bahnhofes im ICE-Zeitalter gab es gar Planungen, das Empfangsgebäude abzureißen. Stünde es in München, dürfte man aus Denkmalschutzgründen wohl keinen Stein anfassen. In alten Lageplänen ist gegenüber des Bahnhofsgebäudes eine große, prachtvolle barocke Gartenanlage eingezeichnet. Leider gibt es davon keine historische Aufnahme. In der sogenannten "schlechten Zeit" wurde sie zum Gemüsegarten, später Schrebergärten - und in der automobilen Neuzeit zum zugeteerten Parkplatz. Mit dem Eilzug aus Ingolstadt eingetroffene Hopfenzupfer steigen Mitte/Ende der 1950er Jahre in einen aus VT70.9 gebildeten Anschlußzug nach Mainburg um. Am 4.8.1892 war der 2gleisige Ausbau der Strecke München-Ingolstadt vollzogen. Mit der Eröffnung der Lokalbahn zunächst nach Wolnzach/Markt am 4.12.1894 wurde Wolnzach Bahnhof zum sogenannten "Hauptbahnhof in der Hallertau". Im Dezember 1906 wurde auch die Strecke nach Geisenfeld eröffnet. Die Strecke Wolnzach-Bahnhof - Geisenfeld wurde schon 1953 im Personenverkehr stillgelegt und war somit nach dem Krieg mit Abstand die erste in Bayern (ausgenommen der Zonengrenze). Im Güterverkehr konnte sie sich wesentlich länger halten. Trotzdem wurde die gesamte Strecke um 1990 herum abgerissen. In Wolnzach (Bahnhof) war eigene Köf II stationiert. Diese hatte nicht nur hier, sondern auch in Wolnzach (Markt) ihre Dienste zu verrichten. Ein Kuriosum war die planmäße Personenzug-Leistung der Köf mit diesem Personenwagen. Das Gespann fuhr zwischen Wolnzach (Bahnhof) und Wolnzach (Markt) und verstärkte den dünnen Personenfahrplan. Der Wagen Bi 85783 Mü hatte eine eigene Ölheizung, angegebener Heimatbahnhof war Ingolstadt, 15,7 Tonnen, 42 Sitzplätze, eine Länge über Puffer von 12,96 m und wurde von der Vereinigten Westdeutschen Waggonfabrik 1934 in Mainz gebaut. 1960 wurde die Strecke elektrifiziert. Das Foto zeigt viele Schaulustige anläßlich der Inbetriebnahme. Ab 1946 war in Wolnzach Bahnhof auch die Bahnmeisterei eingerichtet (vorher war sie in Reichertshofen). Der Zuständigkeitsbereich war von Oberstimm bis Walkersbach, später bis Petershausen (Endstation der S-Bahn nach München). Mit dem Umbau zur Hochgeschwindigkeitsstrecke ist das alte Flair verloren gegangen. Alle Gütergleise und das große Lagerhaus wurden abgebrochen. Dafür wirkt die heutige Szenerie recht steril - wie fast überall.
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