|
||
. |
Streckenmodule: Dorf SchmiedhausenEin komplettes Dorf auf Modulbasis: Schmiedhausen ist zwar kein direkter Nachbau eines Originals, aber dennoch typisch für eine Ansiedlung in Ober-/Niederbayern. Im Text vorkommende Namen sind frei erfunden. Wie es sich für ein Dorf in der Größe gehört, ist die katholische Pfarrkirche der Mittelpunkt. Die renovierungsbedürftige Kirchenmauer ist eine Anspielung auf meinen Heimatort, denn Ende der 1960er Jahre war in Haag die Kirchenmauer ähnlich marode... Zur Kirche gelangt man über eine große Freitreppe, einen kleineren Aufgang gibt es im hinteren Bereich. Natürlich gehört zur Kirche ein Friedhof. Die Grabsteine, Sockel und Einfassungen sind aus Pappe, die schmiedeeisernen Grabkreuze von Luft und Bavaria. Gegenüber der Kirche befindet sich die Gastwirtschaft "Gasthof zum Holledauer". Offensichtlich ist dort einiges los. Ein Amerikaner (wahrscheinlich vom Militär) hält sich wohl für was Besseres und stellt seinen protzigen Sportwagen direkt vorm Eingang ab. Aber da hat er wohl seine Rechnung ohne die resolute Wirtin gemacht, die den Kerl kurzerhand auf den leeren Marktplatz verweist. Denn dort sei schließlich Platz genug für seine Karre. Der große Biergarten ist gut besucht und beliebter Treffpunkt von jung und alt. Neben dem Biergarten steht der Sandlmayr-Hof. Der Sandlmayr hat nur wenige Rinder, dafür aber auch Schweine, Hühner und Ackerbau, auch Waldflächen. Ein krisensicherer Selbstversorger, der die Nachkriegswirren relativ gut überstanden hat. Auf der anderen Straßenseite gedeihen viele Gemüsesorten im Gartl. Obstbäume runden die Selbstversorgung ab. Für den Winter wurde ebenfalls schon vorgesorgt, denn einige Ster Brennholz lagern unter Dach. Das Heu von der Wiese wurde bereits im Stadl eingelagert. Vor den Stalltüren stehen schon Futtersäcke bereit. Die nun leeren Gestelle der Heumandl werden gerade abgebaut und verladen. Im Hintergrund steht das neue Haus, das die Sandlmayr-Marl - also die Tochter Maria - mit ihrem Mann erbaut hat. In den 1950er und 60er Jahren war man besonders stolz darauf, ein eigenes Haus zu besitzen. Der Baugrund war billig und meist vom elterlichen Anwesen abgezwackt worden. Die ganze Verwandtschaft half beim Bau zusammen, um Kosten zu sparen. Was beim zeitgenössischen, spießigen Garten nicht fehlen darf, ist auch hier vorhanden: Jägerzaun und der obligatorische Wacholder! Sogar ein Auto konnte sich das Familienoberhaupt schon leisten. Der Fiat unterliegt penibelster Pflege, damit der Wagen lange hält... Vom Siedlungshaus geht der Blick hinüber zum Schmied und zum Kramer Beim Kramer (Kolonialwaren E. Weininger) gibts so ziemlich alles, was im Ort benötigt wird. Zahlreihe Werbeschilder an der Fassade sollen zusätzlich zum Kauf animieren. Vor der Türe treffen sich gerade zwei Frauen - wie lange wohl die Unterhaltung anhält und wer vom Ort gerade durch den Kakao gezogen wird... Die alte Kramerin ist von Demenz geplagt. Hinterm Haus schleppt sie gerade eine Milchkanne zum stillen Örtchen. Was sie dort damit anstellt, wollen wir gar nicht wissen... Von stattlicher Höhe ist der schmucke Maibaum in Schmiedhausen. Die Kirchturmspitze darf er nicht überragen - und das wird gerade noch eingehalten. Der Schmied z´Schmiedhausen. Bestimmt geht der Hof viele Generationen zurück, wenn er namensgebend für das Dorf war. Ein kleiner Gemüsegarten direkt am Hof bereichert die deftige Bayerische Küche - und taugt auch für einen kleinen Ratsch. Haupteinnahmequelle waren früher die Pferde. Ein großer Pferdestall gibt heute noch Zeugnis davon. Allerdings ist hier der Umbruch in vollem Gange. Ein Großteil der Boxen ist schon leer, auf dem Hof steht ein Viehtransporter, der gerade einen weiteren Gaul verladen hat. Der Knecht hat die Aufgabe, die Box zu säubern. Dafür ist man beim Schmied voll im Trend und sogar Vorreiter, was die Mechanisierung betrifft. Es wurde eine kleine Reparaturwerkstatt für Landmaschinen eingerichtet. In einer Ecke steht ein altes Auto. Abgefahren, außer Betrieb und notdürftig zugedeckt gammelt es vor sich hin. Es war einst der ganze Stolz der Familie, auch weil es als erstes Automobil im Dorf als Taxi diente. So brauchte zum Beispiel der Dorfarzt nicht mehr zu Fuß die Kranken der Umgebung besuchen. Vielleicht bleibt das Fahrzeug von der Verschrottung verschont und wird einmal als Scheunenfund liebevoll restauriert wiederauferstehen... Technikbegeistert hat sich der Schmied einen Mähdrescher gekauft. Leider muß er feststellen, daß das nagelneue Riesending nicht in die Scheune paßt, wie er sich das vorgestellt hat... Die namensgebende Schmiede des Hofes ist das unscheinbare Holzgebäude links im Vordergrund. Bei dem schönen Wetter hat sich der Schmied kurzerhand die Werkbank ins Freie gestellt und genießt nicht nur die Sonnenstrahlen, sondern offensichtlich auch die Passanten - wobei der Nachwuchs schon ungeduldig am Rockzipfel zerrt... Hinter der Tankstelle sammelt sich der Arbeitsvorrat immer weiter an. Man könnt ja noch was brauchen. An der Tankstelle vorne herrscht reger Betrieb. Und über die Benzinpreise hat sich damals noch niemand aufgeregt. Im Vordergrund ist bereits der Pausenhof der Schule zu erkennen. Die Volksschule des Ortes steht zwar schon einige Jahrzehnte, aber besonders zukunftsweisend war der Bau nicht. Sie beherbergt nur ein einziges Klassenzimmer (was damals durchaus üblich war), eine Lehrerwohnung und ein paar weitere Räume. Dem Baustil nach zu urteilen, war der Architekt ein Preusse. :-) Es gibt bereits Überlegungen, dieses Gebäude als Rathaus zu nutzen und eine neue, größere Schule zu bauen. Der Anbau beherbergt das Postamt. Das Modell ist mit einer Inneneinrichtung ausgestattet. Schräg gegenüber der Volksschule befindet sich die große Fabrikantenvilla. So können sich die Kinder in der Schule gleich ein Bild machen, daß man mit Fleiß langfristig Erfolg haben kann. Die Villa gehört dem Besitzer der Molkerei, welche sich gleich daneben befindet.
|